Jordan Klassen (CA)

Türöffnung: 19h

Jordan Klassen: 20h

Aus eins mach zwei. Jordan Klassen passierte beim Schreibprozess seines letzten Albums etwas wunderbares. Als er an seinem siebten Werk Glossolalia arbeitete, driftete er musikalisch in eine andere Richtung ab. Diese Gabelung nutzte er, um parallel an zwei sich ergänzenden Platten zu arbeiten. Während Glossolalia mehrheitlich auf Gitarre reduzierten verträumten Folk enthält, klingt Marginalia glatter, voller und eleganter als sein Vorgänger. Die beiden musikalischen Seiten der Medaille fügen sich zur Einheit zusammen.

Der Titel Marginalia stammt aus der Literatur. Es kann sich dabei um Fussnoten, Anmerkungen oder Kritzeleien an den Rändern einer Seite handeln. Diese Metapher nutzt Jordan Klassen um in seinen Texten die Ränder des Lebens, abseits des Mainstreams zu beschreiben. Es ist also ein Eintauchen in Themen, die man sich erst erschliessen muss. Das Bild zieht sich bis in die Lyrics weiter. Es geht um Dinge, die wir nicht im direkten Sonnenlicht, sondern eher im schummrigen Mondlicht finden. Der Mond seines Zeichens ist in der Folklore übernatürlich. Das unterstreicht Klassen in der Leadsingle Cocoon, wenn er singt: «If love is a madness, then I am howling at the moon».

Jordan Klassen zieht seine Inspiration von Acts wie Nick Drake, Sufjan Stevens, Paul Simon oder Simon & Garfunkel. Doch er öffnet sich auch Pop-Einflüssen. In seiner Bandcamp-Biografie beschreibt der Sänger seine Musik in einem Satz, der alles schön zusammenfasst: Fairy-folk for troubled times from Vancouver, British Columbia (märchenhafter Folk für unruhige Zeiten aus Vancouver, British Columbia). Wir freuen uns auf seinen musikalischen Balsam für die unruhige Seele, wenn der Kanadier im September nach Zürich kommt.